Plätzchen, Nüsse und Stollen: Adventsleckereien bewusst genießen

Bunte Teller mit Plätzchen und Nüssen, saftiger Stollen, knuspriger Gänsebraten in der Weihnachtszeit lockt manche Leckerei. Doch viele greifen mit schlechtem Gewissen zu und kalkulieren die Diät nach den Feiertagen gleich ein. Andere verzichten aus Angst vor zusätzlichen Pfunden ganz auf den Genuss. AOK- Ernährungswissenschaftlerin Anita Zilliken hält solche Extreme für den falschen Weg: „Adventsleckereien und eine ausgewogene Ernährung lassen sich ohne weiteres vereinbaren.“

Ein guter Ausgleich zum Adventskaffee oder zu einem üppigen Weihnachtsessen können zum Beispiel ein leichtes Frühstück mit Müsli und Obst, ein bescheideneres Abendessen und ein Winterspaziergang sein. Wer selbst kocht, kann fettreiche Kalorienbomben auch mit ein paar Tricks entschärfen. „Zum Beispiel, indem die Weihnachtsgans kross angebraten und das ausgetretene Fett abgeschöpft werden. Rotkohl kann statt mit Schmalz mit geriebenen Äpfeln abgeschmeckt werden“, so Anita Zilliken. Wer diese klassischen Weihnachtsgerichte nicht mag, für den gibt es auch leckere und leichte Alternativen wie gedünstete Forelle oder ein Brühefondue, bei dem das Fleisch ohne Fett gegart wird.

Süße Extras einplanen

Wer die Verlockungen der Adventszeit in vollen Zügen genießt, muss deshalb nicht gleich über die Stränge schlagen. Ein guter Weg ist es, die vielen Extras von vornherein in den Speiseplan einzubauen. „Süßigkeiten etwa sind ein besonderer Luxus, von dem man sich jeden Tag ein wenig gönnen kann und den man bewusst genießen sollte, vielleicht bei einer Tasse Kaffee oder Tee“, sagt Zilliken. Gegen ein kleines Stück Kuchen am Nachmittag oder ein paar Schokoriegel und Plätzchen zwischendurch ist dann nichts einzuwenden. Außerdem gehören zum Advent auch eine Reihe gesunder Leckerbissen. Anita Zilliken: „Nüsse, Äpfel, Mandarinen oder Orangen sind typische Zutaten für den Weihnachtsteller.“

Oft wird der Alltag aber vom Stress beherrscht. Dann ersetzt der Griff zum bunten Teller schnell einmal das zweite Frühstück oder sogar das Mittagessen. Doch solche Ernährungsgewohnheiten können einen Kreislauf in Gang setzen. Denn wenn der Magen erst einmal knurrt, ist der Heißhunger auf Süßes besonders groß, da der Körper rasch neue Energie tanken will. „Zucker stellt dem Körper Energie sehr schnell zur Verfügung, weil er direkt ins Blut geht. Diese Energie ist aber schnell wieder verbraucht und dann meldet sich der Hunger aufs Neue", erklärt AOK-Expertin Zilliken. Besser sind deshalb fünf kleinere Mahlzeiten, die über den Tag verteilt werden. Wenn es schnell gehen muss, reichen als Zwischenmahlzeit auch mal ein Joghurt oder eine Banane. Auf diese Weise entsteht der Heißhunger auf Süßes erst gar nicht.

Ausreichend trinken

„Manchmal knurrt der Magen aber auch, weil wir nicht genug getrunken haben - zwei Liter pro Tag sollten es schon sein. Gut geeignet sind Mineralwasser, Saftschorlen oder ungesüßter Kräutertee“, rät Zilliken. Weihnachtstees mit Gewürzen wie Zimt und Nelken oder Orangenstückchen passen gut in den Advent und verbreiten Weihnachtsstimmung. AOK-Expertin Anita Zilliken: „Ohne Heißhunger, mit einer vernünftigen Grundlage im Magen, kann sich dann jeder ohne Reue ein paar Plätzchen, Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen.“ (psg)

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