Weihnachtsmarkt in Schleife

Advents-, Weihnachts- und Christkindelmärkte haben in der Oberlausitz lange Tradition. Besonders stimmungsvoll geht es dabei in Bautzen, Görlitz, Zittau, Löbau oder Kamenz zu. Überall duftet es nach frischem Tannengrün, gebrannten Mandeln, Glühwein und Pfefferkuchen. Diese historischen Weihnachtsmärkte sind im Projekt „Lausitzer Fischwochen“ integriert und werden mit Mitteln des EU-Programmes „LEADER +“ gefördert. So sind in der Oberlausitz auch zahlreiche sorbische Weihnachtsbräuche erhalten geblieben. Da gibt es beispielsweise statt Nikolaus heute noch im Kirchspiel Schleife das Christkind („Bescherkind“). Das geht darauf zurück, dass es einst den Kindern der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Heidebauern mit Gabenspenden wie Obst, Nüssen, Pfefferkuchen, aber auch durch selbstgefertigte kleine Trachtenteile eine Weihnachtsfreude zu bereiten versuchte. Heute freilich besucht das Bescherkind Kindergärten, Schulen, Weihnachtsfeiern der Senioren oder erfreut die Besucher des Schleifer Weihnachtsmarktes. Als Bescherkind wird ein Mädchen ausgewählt, das zur baldigen Heirat versprochen ist. Von ihren Freundinnen wird es in die Tracht einer Brautjungfer gekleidet und sein Gesicht verschleiert. Jedes Mädchen, das beim Ankleiden des Bescherkindes hilft, hat ein buntes Band dabei, welches am Rock befestigt bzw. als Schleife an der Tracht befestigt ist. An der Art des Bänderputzes sehen übrigens die Einheimischen, aus welchem Ort das Bescherkind stammt. Schließlich bekommt jedes Bescherkind eine Rute aus Birken- und Ginsterzweigen in die eine und ein Glöckchen in die andere Hand. Mit dem Läuten des Glöckchens kündigt es sein Kommen an. Zwei Mädchen in Schleifer Tracht begleiten das Bescherkind. Eine mit Lampe, die den Weg weisen soll, die andere trägt einen Korb mit Süßigkeiten und Äpfeln.

Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen legt das Bescherkind seine Rute auf die Schulter und streichelt sie mit dem Handrücken. Das soll Gesundheit, Glück und Wohlergehen für das kommende Jahr bringen.

Text: Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH

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Schleife

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