Bamberg - die Krippenstadt

Ein Weg wie kein anderer: Der Bamberger Krippenweg

Bamberg - die Krippenstadt
© Archiv des BAMBERG Tourismus & Kongress Service

Bamberg, die tausendjährige Kaiser- und Bischofsstadt, das „Fränkische Rom“ und „Weltkulturerbe der Menschheit“, hat zu seinen vielen schmückenden Beinamen, die die historische Bedeutung ebenso illustrieren wie die Schönheit und den touristischen Stellenwert, bereits Ende der 80er Jahre einen weiteren dazu bekommen: Bamberg - die Krippenstadt. Dass dieses Prädikat wohlverdient und berechtigt ist, beweist alljährlich im Advent und zur Weihnachtszeit der „Bamberger Krippenweg“.

Der Krippengedanke - das Bauen, Aufstellen und Herzeigen von Krippen - hat sich in Bamberg bereits vor fast vierhundert Jahren reich entfaltet. Insbesondere die Jesuiten halfen da kräftig mit. Der seit 1919 bestehende „Verein der Bamberger Krippenfreunde“, ein unter Fachleuten aus aller Welt hoch angesehener Zusammenschluß, sorgt dafür, dass dieses „historische Gefühl“ erhalten bleibt, geschärft und noch verfeinert wird. Vor allem aber wollen die Bamberger Krippenfreunde das persönliche Krippenerlebnis fördern. Vorwiegend aus diesem Grund haben sie 1976 eine Krippenbauschule gegründet, in der Jahr für Jahr neue Schüler aller Altersgruppen über ihre eigene, selbstgebaute Krippe den Weg nach Bethlehem zum Wunder der Heiligen Nacht finden.
Damit ist zugleich festgestellt, dass die Zahl der Krippen in Bamberg nicht etwa abnimmt oder konstant bleibt, sondern Jahr für Jahr zunimmt. Da war es fast zwingend, die Idee des „Bamberger Krippenweges“ in die Tat umzusetzen. Er ist der „rote Faden“ der von Krippe zu Krippe führt, ein winterliches Angebot an die Bürger und an die Besucher der Stadt. Zehntausende nehmen es alljährlich dankbar an.

Einige wenige kurz beschriebene Krippen-Highlights werden Ihnen einen ersten Eindruck dieses einzigartigen „Bamberger Krippenweges“ vermitteln: Im südlichen Querschiff des Doms steht eine der berühmtesten und schönsten Krippendarstellungen der mittelalterlichen Kunst: der sogenannte Weihnachtsaltar von Veit Stoß von 1523. Selten sind in einem Gesicht Anmut und Demut eine so glückliche Verbindung eingegangen wie im Anlitz Mariens an der Krippe. Ebenso befindet sich im Dom eine neuzeitliche Krippe die in acht wechselnden Szenen das Weihnachtsgeschehen darstellt.

Eine der wichtigsten von insgesamt 33 Stationen des Krippenweges führt ins Diözesanmuseum im Kapitelhaus neben dem Dom, das vor allem wegen seiner wertvollen Textilien aus dem Domschatz, den Kaisermänteln und dem Papstornat aus dem Grab des im Dom bestatteten Clemens II. berühmt ist. Hier ist während der Öffnungszeit des Bamberger Krippenweges eine reichhaltige Krippen- und Wachskindersammlung von der Barockzeit bis zur Gegenwart zu sehen.

Die 3. Station des Krippenweges führt ins Historische Museum in der Alten Hofhaltung auf der anderen Seite des Doms. Dort findet alljährlich eine Sonderausstellung zum Thema Krippen statt.
Zur Weihnachtszeit ist die Maternkapelle, die bekannteste Krippenkirche Bambergs, wegen ihrer vielen unterschiedlichen Krippendarstellungen wohl eine des sehenswertesten. Stille Altstadtgassen führen von der Hofhaltung zur Maternkapelle am Fuße der Mauer, die heute noch den Dombezirk umgibt. Und hier zeigen die Bamberger Krippenfreunde ihre Krippenschau. Deutlich spürt der Betrachter, dass die Darstellung der Geburt Christi sozusagen ein Weltthema ist, das sich vor orientalischer Kulisse genauso berechtigt und glaubhaft darstellen lässt wie vor fränkischen Horizonten oder vor Bamberger Motiven.

Nur ein Beispiel sei hier aufgeführt - in einer Darstellung der Herbergssuche erkennt der Betrachter unschwer Bambergs meistgefragtes Haus: den „Rauchbiertempel“ Schlenkerla in der Sandstraße.

Doch der „Bamberger Krippenweg“ hat noch eine Steigerung - der Topographie und dem Erlebniswert nach. Diese Steigerung heißt Obere Pfarre. Dort steht Bambergs eigentliches „Krippenwunder“. Je nach gezeigter Szene bevölkern an die 200 vollbeweglichen Gliederfiguren aus Holz von durchschnittlich 45 Zentimetern Größe die Welt der hier aufgebauten Großkrippe. Viele tragen barocke Gewänder und alle wirken echt und lebensnah. Dies ist darauf zurück zu führen, dass die Figuren in Ihren Gesten frei sind von allem barocken Pathos.
Bamberg ist wirklich eine Krippenstadt. Wenn es noch eines weiteren Beweises dafür bedarf, dann nehme man diesen: Weihnachten 1987 wurde aus der Großkrippe am Schönleinsplatz, der ebenfalls Krippenweg - Station ist, die Figur des Christkindes, einen halben Meter groß, gestohlen. Aber sie ist zurückgekehrt, zu Ostern des folgenden Jahres. Der unbekannt gebliebene Dieb auf Zeit ließ sie in einer Plastikwanne wie weiland Moses im Weidenkörbchen die Regnitz hinabschwimmen. Bevor die Wanne mit der Fracht in die Strudel der Oberen Mühlen geriet oder an deren Rechen zerschellt wäre, wurde sie gesichtet und „gerettet“. Seitdem liegt das Christkind wieder in der Krippe auf dem Schönleinsplatz - als wäre nichts geschehen.

Bamberg, das stilvolle Reiseziel, kann mit einem Prädikat aufwarten, das den Rahmen des Alltäglichen sprengt: Die gesamte Bamberger Altstadt ist 1993 von der UNESCO in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen worden. Mit über 2.500 Einzelgebäuden auf einer Gesamtfläche von rund 200 Hektar ist die Bamberger Altstadt die größte Deutschlands. Thematische Angebote, kulturelle Highlights und das einmalige Ambiente dieser Stadt verzaubern den Besucher. Zudem gibt es noch eine Vielzahl kulinarischer Spezialitäten zu entdecken, wie das berühmte Bamberger Rauchbier, das bekannteste der über 50 Bamberger Biere und die leckere fränkische Küche.

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Öffnungszeiten:

29.11. - 11.01.2009

Standort:

Diözesanmuseum

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