Die Münchner Stadtkrippe
Seit 1953 gibt es eine Stadtkrippe auf dem Münchner Christkindlmarkt. Reinhold Zellner hat die von ihm geschaffene Krippe mit den 33 Figuren und 28 Tieren eigenhändig vor dem Hochbunker in der Blumenstraße, dem damaligen Standort des Marktes, aufgestellt. Heute wird dieses kleine große Kunstwerk im Prunkhof des Rathauses aufgebaut und ist traditionell Anziehungspunkt für Krippenfreunde während des Münchner Christkindlmarktes, der sich seit 1972 rund um den Marienplatz abspielt.
Der Krippenbauer
In seiner Geburtsstadt München studierte der akademische Maler und Bildhauer Reinhold Zellner (1903 – 1990) an der Hochschule für angewandte Kunst bei Professor Robert Engels dekorative Malerei und Kompositionslehre. Nach dem Zweiten Weltkrieg, aus amerikanischer Gefangenschaft kommend, schuf sich der freischaffende Künstler, unterstützt durch seine Frau Dora Kühlhorn, bald einen Namen als Krippenkünstler. So wurde er zur Restaurierung der Schmederer-Krippensammlung im Bayerischen Nationalmuseum herangezogen. Es entstanden in den 1950er-Jahren viele seiner Hauptwerke: die Münchner Stadtkrippe (1953), Diorama in Einsiedeln/CH (1954), Münchner Originale im Donisl (1955) und viele Auftragswerke für das Bayerische Landwirtschaftsministerium. Sein Meisterwerk schuf Reinhold Zellner 1957 bis 1959 zusammen mit seiner Frau in Altötting: Die Diorama-Schau im Marienwerk mit 17 Großraumbildern zur 500jährigen Geschichte der Wallfahrt in Altötting. Seit dieser Zeit lebte der Künstler, der neben dem Gestalterischen auch dichterisch tätig war, in Altötting.
Die Stadtkrippe
Die altbairische Weihnachtskrippe lebt von der Spannung zwischen orientalisch gewandeten Figuren und Hirten in alpenländischer Tracht. Reinhold Zellner schuf ausdrucksstarke Gesichter, aus Ton modelliert. Aus dem Naturmaterial sind ebenso die Hände und Beine der Krippenfiguren. Die Tiere der Menagerie sind teilweise aus Holz geschnitzt oder ebenfalls aus Ton geschaffen. Ein Kuriosum: Ein Kraxenträger führt in der Szene von Jesu Geburt bereits ein Kruzifix mit sich.
Durch Restaurierung zu neuem Glanz
In all den Jahren, seitdem die Stadtkrippe zur Weihnachtszeit groß und klein erfreut, ging die Zeit nicht spurlos an dem Freiluft-Exponat vorbei: Witterungseinflüsse setzten den Figuren zu. Schadhafte Details wurden mit gutem Willen, aber nur unzureichend behoben. Mindestens drei Figuren, darunter der Elefant mit Reiter, der Elefantenführer und der Harfenspieler, verschwanden im Laufe der Zeit. In einem desolaten Zustand befanden sich auch die Landschaft und die bereits mehrfach veränderten Gebäude. Kurz: eine fachgerechte Generalsanierung war längst fällig.
Das Tourismusamt der Landeshauptstadt als Initiator dieser Aktion wurde von Jörg Zellner, dem Sohn des Krippenbauers, unterstützt bei der Suche nach spezialisierten Restauratoren. Sebastian Westermeier und Evi Wiesenbart konnten dafür gewonnen werden. Von Frühsommer bis Oktober 2000 dauerte die Sanierung, die rund 30.000 Mark kostete. Pünktlich zum neuen Jahrtausend erstrahlte die Stadtkrippe auf dem Münchner Christkindlmarkt in neuem Glanz.
Nach der Restaurierung wieder im Krippenensemble findet sich der Elefant, der vom Altöttinger Bildhauer Andreas Antwerpen neu, aber der alten Krippe entsprechend geschaffen wurde. Auch einen Harfenspieler gibt es wieder: ein Zellnerscher Originalkopf mit passenden Händen und Füßen wurde dazu verwendet.
Sebastian Westermeier übernahm die Generalüberholung der Krippenfiguren: Reinigung, Konsolidierung der Malschichten und Oberflächen, Entfernung und Korrektur alter Übermalungen, Bekämpfung von Schimmelbildung, Ergänzung fehlender Teile und Festigung loser Fragmente an Köpfen, Armen und Beinen. Der freiberufliche Restaurator aus Hausham ist auf kunsthandwerkliche Objekte spezialisiert und arbeitete auch für die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums.
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